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Beitrag: Blog2 Post

Wie schaut man der Wahrheit ins Gesicht, wenn sie so hässlich ist

  • Autorenbild: Leo
    Leo
  • 20. Jan. 2023
  • 1 Min. Lesezeit
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Warum habe ich getan, was ich getan habe?


Die Aufarbeitung meiner Sucht.

Antworten auf die Fragen, was dahinter stand in all den Jahren.

Und was hier und heute anders geworden ist.


All das will der MPU-Gutachter 45 min Gespräch von mir hören, ohne dass es eine Reihe an luftleeren Rechtfertigungen und Entschuldigungen wird.


Es erfordert viel Arsch in der Hose, mich dieser Wahrheit zu stellen.


Ich könnte zwei Bücher füllen mit all dem, was mir dazu einfällt.


Sucht - das ist das Wegspülen von all der Schuld und Scham, all der Überforderung, all den Lügen und Ausflüchte, Automatismen und Konstrukten, die man sich baut, um irgendwie ein Leben zu überleben, das man so nie wollte, aber lebt, weil man glaubt es gäbe keine Alternative.


Sucht ist eine ständige Flucht vor sich selbst und der eigenen Verantwortung für Entscheidungen, die man nicht treffen will, weil man weiß, dass es anstrengend wird und deshalb lieber in der Komfortzone bleibt bis gar nichts mehr geht und das Weglaufen zum Selbstläufer wird.


Sucht ist der kurze Rausch und der schnelle Kick, den man sich gönnt, weil der Rest des Tages schon so unglaublich anstrengend ist und man sich ja wenigstens diese eine Belohnung verdient hat.


Schuld an all dem sind immer die anderen. Oder die Umstände.

Oder beides.


Sich lösen von Sucht bedeutet Eigenverantwortung zu übernehmen.

Sich selbst ins Gesicht schauen.

Die eigenen Anteile an der Geschichte zu erkennen.

Und all das auszuhalten, ohne zurück in seine Höhle aus Frust und Selbstmitleid zu kriechen.


Ich arbeite daran, dass mein Arsch bis zum Termin die Jogginghose ausreichend ausfüllt, um fest genug für mich und meine Überzeugungen einzustehen.


 
 
 

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