Wozu dieser Blog?
Ein guter Freund meinte neulich zu mir, als ich seinen Rat suchte:
„Ich möchte Autorin werden, aber ich weiß nicht,
worüber ich schreiben soll.
Ich kann vieles ein bisschen, aber nichts wirklich besser als andere."
Darauf er:
„Doch. Wieder aufstehen wenn du hin gefallen bist.“
Also schreibe ich jetzt darüber, wie ich jeden Tag
aufstehe, hinfalle und wieder aufstehe.
4 Milliarden Informationen pro Sekunde prasseln täglich auf jeden von uns ein.
Nur ca. 2000 davon kann ein Durchschnittsmensch erfassen und verarbeiten.
Ich bin aber vermutlich kein Durchschnittsmensch.
Es fühlt sich so an, als wären es mindestens zehnmal so viele Signale, die bei mir durchkommen.
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Ich habe lange Zeit versucht, mit ungesunden "Hilfsmitteln" meinen "Informationstrichter" zuzudeckeln - damit ich meine Ruhe habe und nicht explodiere.
Nun versuche ich irgendwie ohne diese ganzen Dämpfer klar zu kommen - und jetzt plötzlich -
WUUUUSCH! - alles ballert auf einmal in die Synapsen!!
Ungeschützt und ungefiltert.
Geräusche. Gerüche. Gespräche.Gefühle. Gedanken. Erinnerungen.
Immer wieder ist es zu viel, zu laut, zu erschlagend.
Deshalb schreibe ich jetzt Texte.
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Es soll mein Kanal sein und gleichzeitig meine Konserve.
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Ich möchte all diese Eindrücke meines wahnsinnigen Lebens damit ordnen, filtern und festhalten.
Damit ich mich in schlechten Zeiten davon nähren kann und nicht vergesse, was war.
Denn wenn man aus Fehlern nicht lernt, ist man dazu verdammt sie zu wiederholen.
Deshalb mache ich auch immer sehr viele Fotos. Von jedem Mist.
Auch von mir selbst. (Naja, sag ich ja - von jedem Mist).
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Zur besseren Visualisierung der alltäglichen Siege und Niederlagen.
Machen die Kriegsfotografen ja auch - wegen der Dramatik und so.
Alles muss raus!
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Vielleicht findet sich jemand in meinen Geschichten wieder, wenn ich ihnen Raum gebe.
Vielleicht bekomme ich dann ein Echo.
​Damit ich höre, dass ich mit all dem nicht allein bin...
Reden ist Silber.
Zuhören ist Gold.
Darüber Schreiben
ist Platin.

