Vom Weglaufen und Nichtstun
- Leo

- 5. Jan. 2023
- 2 Min. Lesezeit

Das Weglaufen vor dem Alleinsein
Es war ein Kick - ein Rausch - ein High, das durch andere Menschen mit demselben Höhenflug noch bestätigt wurde.
Nach einer 180- Stunden-Woche noch die ganze Familie fix zum Kurztrip nach Dubai geschleift und zwischen den Vorstandssitzungen noch eben ein Marathon gelaufen... ich weiß nicht ob ich das heute deshalb so unattraktiv finde, weil ich selbst in diesen Kreisen gelebt habe.
Angefixt vom schönen Schein - und all diese krassem Erfahrungen hinter den Kulissen.
Nun kann ich einfach nicht mehr glauben, dass das wirklich erstrebenswert ist.
Nichtsdestotrotz verstehe ich genau deshalb, warum es für Menschen ohne diese Erfahrung wichtig ist diese zu machen. Man muss vieles mal mit genommen haben, um
zu erkennen, dass man nicht unbedingt was verpasst wenn man es nicht (mehr) hat.
Vielleicht gibt es tatsächlich auch Menschen die sich total wohl damit fühlen in diesen Extremen.
Immer mehr spüre ich, dass ich im Grunde nicht mehr „wachsen“ will. Dorthin zurück - nein danke!
Die Angst davor, wieder viel zu viel von mir selbst zu erwarten, wenn mich keine Krankheit mehr bremst ist enorm.
Und so bremse ich mich weiter selbst um mir die Ruhe zugestehen zu dürfen die ich mir im Grunde meines Herzens wünsche.
---Warum fühle ich mich so schlecht wenn ich einfach mal nichts tue?
Ich habe mich darauf trainiert meine körperlichen Bedürfnisse permanent zu unterdrücken.
Schlaf, Hunger, Einsamkeit, Wut - ich schluckte alles runter.
Ich musste in meinem selbst auferlegten Leistungsalltag an 5 Fronten gleichzeitig funktionieren um genug Geld und Wertschätzung damit verdienen zu können.
Familie-Firma-Körper-Freunde-Partner.
Alles sollte 100% sein.
In der Hoffnung mich damit dann erfüllt zu fühlen.
Das Gegenteil war der Fall.
Es klaffte immer mehr ein Loch zwischen dem was ich tat und dem was ich fühlte.
Dieses Loch füllte ich mit Essen, Alkohol und noch mehr Aktionismus.
Auch mit all der Bestätigung durch andere.
Heute habe ich deshalb täglich ein großes Problem damit, das richtige Maß zu finden.
Wieviel Bestätigung durch andere braucht der „normale“ Mensch wenn er heil ist und wo wird der „Pegel“ toxisch?
Vieviel „dienen“ soll ich als Mensch meiner höheren macht - und wieviel darf ich nehmen?




Kommentare