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ICH BIN EIN SYSTEMFEHLER! – BIN ICH EIN SYSTEMFEHLER?

  • 27. Nov. 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Systemfehler sind von der ICD gedeckt
Systemfehler sind von der ICD gedeckt

Man hat mir gesagt, ich hätte mehrere psychische Erkrankungen sowie diverse Persönlichkeitsstörungen und Traumata.


Man hat mir auch gesagt, ich hätte „einen mitlaufen“.


Was dieser jemand nicht wusste:

Jeder Mensch hat einen mitlaufen.

Sogar mehrere.

Eine ganze Armee!


Unsere inneren Mitläufer sind immer bei uns.


Sie sind unsere Beschützer.


Sie passen auf uns auf.

Wenn wir schwach ist, sind sie für uns stark.

Wenn wir zu überdreht sind, beruhigen sie uns.

Wenn wir zu hoch fliegen, erden sie uns.

Wenn wir uns klein fühlen, bauen sie uns auf.


Sie arbeiten miteinander und gegeneinander - zum Wohle des großen Ganzen.


Neurowissenschaftler nennen es „Nervensystem“.

Psychologen nennen es „Persönlichkeitsanteile“.

Schamenen nennen es „Spirituelle Beschützer“.


Das Problem bei Menschen wie mir ist:


Meine Beschützer arbeiten nicht mehr als Einheit in mir.


Sie haben viel ertragen müssen im Krieg meines Lebens.


Viele Angriffe.

Viele Bomben.


Lärm. Streit. Hektik. Unruhen. Zerrissenheit. Verlust.

Trauer. Schmerz. Enttäuschung. Zurückweisung.

Angst.Wut. Hass. Ohnmacht.

Ständige Überforderung.


Permanente Überreizung des Systems.

Die Wissenschaft nennt das „Distress“ - schlechten Stress.

Psychologen nennen es „Trauma“.

Spirituelle Menschen nennen es „böse Geister“.


Was passiert während so eines lang andauernden „inneren Krieges“ mit mir - dem „großen Ganzen“, dem "System Mensch"?

Im Außen kann man die Auswirkungen eines Krieges jeden Tag in den Nachrichten sehen.


Dasselbe passiert im Inneren.


Der innere Kampf bedeutet , dass all die inneren Anteile keine Einheit mehr bilden können.


Es kommt zu Spaltung - zu innerer Zersplitterung.

Ich habe inzwischen begriffen, dass meine "Störungen" und Krankheiten nichts anderes sind als Blockaden und Zeichen innerer Spaltung.


Es sind Ausdrücke von Gefühle und Gedanken, die ich über lange Zeit unterdrückt und überhört habe. Es sind Anteile, die ich und andere immer an mir abgelehnt haben.


Ich habe damit verhindert, dass sie sich zeigen und weiterfliessen dürfen, durch mich hindurch. Sie sind in mir stecken geblieben.


Bis sie sich eines Tages so sehr aufstauten, dass sie sich in EXTREMEN äusserten.


Diese Anteile in mir sind nichts Schlechtes.


Nichts was es zu bekämpfen, zu verstecken und zu dämpfen gilt.


All diese Gefühle und Gedanken MÜSSEN in mein Bewußtsein treten.


Ich darf lernen, sie nicht länger "wegzubehandeln" und runterzuschlucken, sondern hinzuschauen.

Sie machen mich lebendig. Sie gehören zu mir.


Sie können mich jedoch innerlich und äußerlich kaputt machen, wenn ich sie weiterhin ignoriere - oder wenn ich sie zum falschen Zeitpunkt den falschen Menschen am falschen Ort auf die falsche Art und Weise ausdrücken.


Was passiert, wenn die inneren Anteile sich "abspalten" und keine "Verbindung"mehr bekommen?


Einige Anteile werden müde, kraftlos und geben auf.


FREEZE - ERSTARRUNG.


Niedergeschlagenheit

Müdigkeit

Antriebslosigkeit.



Freeze-Erstarrungs-Modus
Freeze-Erstarrungs-Modus


Einige Anteile kämpfen um so stärker weiter.


FIGHT- KAMPF


Störverhalten

Workaholismus

Leistungsdenken

Laut werden.

Viel reden. Viel tun. Immer beschäftigt sein.

Immer mehr wollen – höher, schneller, weiter....

Hyperaktivität


Fight Kampf Modus
Fight - Kampf - Modus

Einige der Anteile ziehen sich zurück.


RUN – FLUCHT


Angst

Panik

Dissoziation

Grübeln

Isolation


Flucht Modus RUN
RUN-FLUCHT-MODUS

Einige versuchen sich zu schützen, indem sie sich besonders stark an ihre toxische Umgebung anpassen.


FAWNING-ÜBERANPASSUNG


Perfektionismus

Aufopferung.

Immer gefalllen wollen.

Immer lieb und unkompliziert sein.

Immer lächeln.


ree
FAWNING-Überanpassung

All meine Soldaten konnten diesen Ausnahmezustand und das Fehlen der übrigen Anteile über längere Zeit nur aushalten, indem sie sich „künstlich“ am Leben erhielten.


Sie putschten sich auf.

Sie betäubten ihren Schmerz.

Sie suchten Zuflucht und Sicherheit.

Sie ließen sich unsichtbar werden.


Drogen. Alkohol.Essen.

Kaufen.Spielen.

Extremsport.

Promiskuität.

Arbeitswahn.

Wutanfälle.

Angst.

Panik.

Zwangs- und Kontrollverhalten.

Selbstaufgabe.

Innere Leere.


Es gibt viele Mechanismen, um den Zustand der inneren Überforderung und Spaltung sowie Gefühle wie Angst, Ohnmacht, Schmerz, Wut, und Demütigung nicht fühlen zu müssen.


Auch schwarzer Humor gehört dazu ....



ree


Der Grad unseres inneren Schmerzes, der Grad unserer inneren DIS-balance und Unzufriedenheit ist abhängig vom Grad der inneren Zersplitterung unserer unterschiedlichen Anteile.


Eine „psychische Krankheit“ oder „Persönlichkeitsstörung“ tritt dann im Außen als eine solche in Erscheingung, wenn einer oder mehrere unserer inneren abgespaltenen Anteile zu lange und zu vehement ignoriert oder unterdrückt wurden und deshalb besonders laut auf sich aufmerksam machen.

Oder wenn die "verlassenen" Anteile dauerhaft die Oberhand gewinnen.


Es entsteht eine DIS-Order - eine System-Störung.


Es fehlt, die innere Ordnung, der innere Einklang.

Dann braucht es nur noch die kleinste Unregelmäßigkeit als Auslöser dieser "Zeitbombe", und es kommt ZUM ZUSAMMENBRUCH DES GESAMTEN SYSTEMS.


Depression und Manie.

Angst- und Panikattacken

Essstörungen.

Dissoziation Neurosen, Zwänge.

Schizophrenie

Burn out



Diese Liste kann beliebig verlängert werden – man vergleiche hierzu den ICD-10 F-Diagnosekatalog psychischer "Krankheiten".


Damit das System nicht zusammenbricht, entsteht über längere Zeit Abhängigkeit von den "Hilfsmitteln", Menschen und Faktoren die es in seiner "Schieflage" aufrechterhalten.

Ich habe mehr als 20 Jahre in diesem inneren Kriegszustand gelebt.

Ich habe unentwegt meine abgespaltenen und verlassenen Anteile kompensiert, betäubt oder aufgeputscht, damit mein krankes System überlebt.


Mit Alkohol.

Mit Psychpharmaka.

Mit Zucker.

Mit Aktionismus.

Mit Laufen und Leistung bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus.

Mit Aufopferung für andere.

Mit Einkaufen.

Mit Fernsehmarathon.

Mit dem Ringen um Geld, Einfluss und Statussymbole.

Mit toxischen Menschen.

Mit Arbeit bis zum Umfallen.


Ich habe das alles getan um irgendwie zu überleben.


Ich habe mich abgespalten.

Meinen Körper von meiner Seele.

Meinen Kopf von meinem Körper.

Mein Außen von meinem Innen.

Schein vom Sein.

Vermeintliche Schatten von vermeintlichen Stärken.


Ich war tot mitten im Leben.

Wie ein Zombie.

Ich habe nichts mehr gefühlt – nur noch funktioniert.

Wie ein Roboter.


Weil ich nicht mehr fühlen konnte, brauchte ich künstliche Gefühle.

Weil ich im Inneren nicht mehr gelebt habe, wollte ich auch im Außen nicht mehr da sein.

Weil im Außen zuviel auf ich einschlug, wollte ich das alles wieder aus mir heraus haben.

Ich wollte nur noch meine Ruhe.

Innere Leere.


Ich war mir nie bewusst darüber, dass es auch anders geht.

Ich habe nie gelernt, groß genug zu wachsen, um Fülle zuzulassen.

Ich habe nicht gemerkt, dass ich in vielem was ich sagte und tat, vollständig gegen meine innere Wahrheit lebte.

Und als ich es merkte, war alles bereits zu stark verworren und verfestigt, dass ich keine Möglichkeit mehr sah, mich aus diesem Chaos wieder heraus zu ent-wickeln.

Es war "biochemisch" mit mit verbunden.


Ich hatte mein Nervensystem "vergiftet".

Inzwischen bin ich bin viele Schritte gegangen.

Ich habe Knoten gelöst.

Mich ENT-WICKELT.

Ich heile.

Ich werde wieder „GANZ“.


Ich lerne, meine inneren Beschützer nicht mehr zu verurteilen, sondern ihnen zuzuhören.


Ich lerne, sie nicht mehr zu unterdrücken, sondern zu integrieren.


Ich habe verstanden, dass ich aufhören muss mit dem ständigen Kampf gegen die Anteile, die ich nicht besiegen kann und die zu mir gehören, auch wenn ich und meine Umgebung sie oft ablehnen.

Ich habe verstanden, dass ich mich als GANZES mit all diesen Anteilen verbinden und ihnen RAUM GEBEN muss, wenn ich heilen will.


Wenn das bestehende System nicht funktioniert, bin ich vielleicht dazu bestimmt, ein neues zu erschaffen.

Eines, das für mich funktioniert - nur für mich.

Und nicht mehr für alle anderen da draußen.


Ich frage mich nun:

Was werden meine inneren Beschützer tun, wenn sie merken, dass sie nicht mehr kämpfen müssen?


Wie werden sie reagieren, wenn sie begreifen, dass endlich Frieden einziehen darf?

Kämpfen für den Frieden ist ein Widerspruch in sich.

Die Aufrechterhaltung des Krieges dient denen, die von ihm profitieren.


Ich frage täglich aufs Neue:


Welchen Anteilen in mir dient der Kampf, den ich immer wieder und wieder mit mir selbst führe?


WOZU tue ich, was ich tue?


Was werden all die Ärzte und die Leute und auch meine Freunde dazu sagen, wenn ich mich verändere.


Nicht mehr funktioniere.

Nicht mehr nett und unkompliziert bin.

Und wenn ich das schaffe, von dem alle gesagt haben:

DAS IST SO NICHT MÖGLICH!



EINATMEN. AUSATMEN.

HINFALLEN.

AUFSTEHEN.


WEITERGEHEN.

...To be continued






 
 
 

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