Die vier Botschaften einer Nachricht am Fallbeispiel Duschgel
- Leo

- 27. Dez. 2022
- 2 Min. Lesezeit

Alles was wir von uns geben, spricht eine eigene Sprache.
Auch Geschenke.
Die Frage ist immer, welche dieser Botschaften der Schenker senden will und welche der Beschenkte versteht.
Weichen die gemeinte und die verstandene Botschaft voneinander ab, kommt es zu Problemen....
Die Selbstoffenbarung
Es tut mir leid, dass ich mich dir gegenüber nicht gut verhalten habe. Hier ist meine Entschuldigung, damit wir uns wieder riechen können.
oder
Mir ist leider nichts besseres eingefallen, da ich nicht sehr kreativ bin und auch keine Ahnung davon habe, was dir wichtig ist.
oder
Mir geht es nicht gut und bin froh, dass ich überhaupt an irgendwas gedacht habe an diesem für mich krass stressigen Tag.
Der Apell
Ich kann dich nicht mehr riechen.
Wasch dich mal öfters!
oder
Du warst immer für mich da. Ich erwarte von dir dass du in Zukunft genauso zuverlässig für mich da bist wie du es bisher warst und dieses Duschgel soll dich jeden Morgen wieder daran erinnern!
oder
Ich schenke dir dieses tolle Duschgel und möchte, dass du mir dafür auch was tolles schenkst!
Die Beziehungsebene
Ich bin sehr froh dich in meinem Leben zu haben und möchte dir eine Freude machen. Nimm dieses Duschgel als Zeichen unserer duften Partnerschaft!
oder
Ich fühle eine enge Bindung zwischen uns auf tiefster Seelenebene und möchte unsere karmische Verbindung mittels dieses Rosenholt-Lavendel-Duftes auch auf olfaktorischer Ebene festigen.
oder
Ich kenne dich so gut wie meine Westentasche und hab deshalb extra genau die Sorte raus gesucht die wir beim ersten Kennenlernen damals im Ferienlager schon benutzt habe.
Die Sachebene
Ich weiß, dass dein Duschgel gerade alle geworden ist, deshalb habe neues gekauft.
oder
Ich bekomme beim Naturkosmetikhandel Rabatt, da bietet sich das an - Creme ist sowieso zwecklos bei deiner alten Lederhaut.
oder
Du hast mir ein Duschgel geschenkt und nun schenke ich dir auch ein Duschgel, weil man das eben so macht heutzutage.
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Was habe ich mich schon drüber aufgeregt, wenn mein Mann oder die Kinder früher wieder nur Duschgel angeschleppt haben zu Weihnachten.
Von einer guten Freundin kann ich es heute hingehen dankbar annehmen.
Warum ist das so?
Weil ich heute ihre Botschaft verstehe.
Weil ich heute weiß, wie sie tickt.
Das wusste ich eigentlich auch früher bei meinem Mann und den Kids - und dennoch war ich innerlich sauer und enttäuscht.
Warum war das wiederum so?
Weil ich einfach mehr erwartet hatte.
Immer öfter frage ich mich, warum ich die Intensität ihrer Aufmerksamkeit und Wertschätzung an der Kreativität ihrer Geschenken bemessen habe.
Vielleicht, weil ich selbst so darauf erpicht war, mich über Dinge, die ich zeige und gebe auszudrücken. Weil ich selbst viel Wert darauf legte, das nach außen darzustellen, was ich fühlte.
Heute weiß ich:
Ein anderer Mensch hat dieses Bedürfnis vielleicht nicht. Oder es gelingt ihm nicht so gut.
Das heißt nicht zwingend, dass er mich weniger wertschätzt.
Ich werde daran arbeiten.
An meiner eigenen Einstellung zu Geschenken und an den Erwartungen, die ich diesbezüglich an andere habe.
Bis dahin geh ich duschen - mit den drei Packungen die ich dieses Weihnachten bekommen habe.




Lustigerweise ist eines meiner Weihnachts Duschgel Sets auch von Charlotte Meentzen. Ich mag es, es riecht gut, ist nützlich und sogar regional. (Radebeul) Bevor ich wieder irgendwelche Weihnachtsdeko bekomme, ist mir ein gut riechendes Duschgel viel lieber. Ich kenn sogar Männer, die sich über Socken freuen. Parfüm ist auch gut und Gutscheine, früher dachte ich, dass das unpersönlich wäre, heute denk ich mir cool, ich kann entscheiden, wie es investiere. Ich hab letztens auch auf nem Ordnungsprofil gelesen, dass es auch völlig legitim ist Sachen weiterzugeben, die man nicht mag. Das nimmt auch nochmal viel Druck raus ansonsten könnte ich mittlerweile ne Confiserie und nen Dekoladen aufmachen.😅